Coq au Vin – wie Gott in Frankreich

von Alex

 

Von einer Mitarbeiterin habe ich vor einiger Zeit dieses Coq au Vin-Rezept bekommen. Sie war voll des Schwärmens und fragte mich jeden Montag aufs neue ob ich den schon das Coq au Vin gekocht hätte. Jetzt hab ich endlich mal genügend Personen zusammen gehabt und hab es ausprobiert. Christina, ich muss sagen, danke für das Rezept, hat wirklich sehr sehr vorzüglich geschmeckt und ich werde das sicherlich wieder machen … und der Rotwein nebenher hat mir den Rest gegeben 😉

Coq au Vin für 4 Personen:

1 Biohuhn

Pfeffer aus der Mühle

Salz

2 EL Mehl

200g Schalotten

200g Champignons

100g Speckwürfel

1 Thymianzweig

1 Rosmarinzweig

3 Lorbeerblätter

1 Bund Petersilie

2 EL Butterschmalz

4 cl Cognac

750ml Rotwein

2 Knoblauchzehen

Muskatnuss

1 Prise Zucker

Zubereitung:

Das ausgenommene Huhn mit einer Geflügelschere in 8 Teile zerteilen (Keulen, Flügel, Brusthälften). Die Teile salzen, pfeffern und mit etwas Mehl dünn bestäuben. Die Schalotten schälen, die Pilze putzen und die Knoblauchzehen grob zerkleinern. Die Petersilienblätter von den Stängel abzupfen und beiseite legen. Die Stängel zusammen mit dem Thymian, dem Rosmarin und dem Lorbeer mit einem Küchengarn zu einem Strauß binden.

In einem großen Schmortopf  1EL Butterschmalz erhitzen und die Speckwürfel, die Pilze und die Schalotten 5 Minuten anschwitzen lassen. Dann alles in ein Schüssel umleeren.

Im Schmortopf wieder 1EL Butterschmalz erhitzen und die Geflügelteile darin von allen Seiten schön anbraten. Mit dem Cognac ablöschen und einkochen lassen. Dann mit dem Rotwein ablöschen und den Gewürzstrauß und die Knoblauchstücke zugeben. Mit Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker und geriebener Muskatnuss würzen und zugedeckt auf mittlerer Hitze 75 Minuten köcheln lassen.

Die Hühnerteile dann zusammen mit dem Gewürzstrauß aus der Sauce fischen und die Sauce auf starker Hitze einreduzieren lassen – aber nicht zu stark, etwas Sauce sollte schon noch vorhanden sein.

Das Geflügel zusammen mit dem Speck, den Schalotten und den Pilzen wieder in die Sauce legen und zugedeckt für 20 Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen.

Das fertige Coq au Vin in eine warme Servierplatte geben und mit gehackter Petersilie bestreuen. Als Beilage eignet sich am Besten etwas Baguette.

Tip: Ich werde in Zukunft einmal probieren statt einem ganzen Huhn nur Hühnerkeulen zu verwenden. Das Gericht war zwar sensationell, die Brüste waren aber wesentlich trockener als die Keulen.

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17 Kommentare

anie's delight 27. Januar 2011 - 07:18

Cognac und Muskat klingt interessant für Coq au Vin. Wird nächtes Mal probiert. Und ich nehme immer die Beine. Brust wird mir zu trocken. Selbst wenn sie in massen von Rotwein badet….

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lamiacucina 27. Januar 2011 - 07:58

Bei diesem Rezept gibt es doch gar keine Rotweinreste 😉

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Bolliskitchen 27. Januar 2011 - 09:29

eigentlich macht man es mit Hahn, aber den habe ich selten im Topf gesehen/………..

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Alex 27. Januar 2011 - 17:21

@anie: hab es mittlerweile auch schon mit den Beinen ausprobiert und ist wirklich besser geeignet.
@lamiacucina: da hats du restlos recht 😉
@bolliskitchen: … und ich hab auch keinen rumliegen gehabt – alternativ kann man aber auch kapaun nehmen hab ich gelesen – huhn war MIR gut genug

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Simone 28. Januar 2011 - 10:42

Dieses Gericht steht auch schon lang auf meiner TO COOK Liste. Möchte sowieso in nächster Zeit ein bisschen mehr in die französische Richtung gehen. 🙂

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Christina 28. Januar 2011 - 13:38

Da hat meine Namenskollegin wirklich ein klasse Rezept rausgerückt! 🙂 Das möchte ich bald nachkochen, auch gerne mal mit einem ganzen Huhn.

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Alex 28. Januar 2011 - 18:44

@simone: ja, das will ich eigentlich auch, hab auch schon einen französischen Abend geplant mit schnecken und so …
@christina: na vielleicht hat der gute geschmack ja was mit dem vornamen zu tun 🙂

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Arthurs Tochter 28. Januar 2011 - 23:49

Ein Hahn ist es eh nur bis 1200 g, danach ist es eine Poularde.
Ich finde den Gedanken mittlerweile befremdlich, nur Hähnchenkeulen zu kaufen. Es ist doch schlimm, dass bei uns fast nur Hähnchenbrust verkauft wird und die Keulen nach Afrika exportiert werden. Dort machen sie aufgrund von Subventionen durch die trotz Transport immer noch so niedrigen Preise den dortigen Bauern das Geschäft kaputt. die Europäer überschwemmen mittlerweile den afrikanischen Markt mit billigem Hühnerfleisch. Das ist pervers. Ich kaufe nur ganze Tiere vom Bauern und friere dann u. U. Teile davon ein. Aber verwertet werden sie wenigstens nach und nach komplett, inklusive Herz, Leber und Magen.
Wenn Dir die Brüste zu schnell trocken werden, hole sie doch vorher heraus, wickel sie in Folie und gib sie zum Schluß wieder hinein.
Nichts destotrotz ein schönes Rezept!

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Alex 29. Januar 2011 - 01:33

Ich denke das muss jeder für sich persönlich entscheiden. Wann immer es geht kaufe ich auch Bioware ein – eine „Vorratspolitik“ wie du sie betreibst würde es bei mir mangels Gefriermöglichkeit in dem Ausmaß nicht geben. Dann sollte man aber überhaupt nur Lebensmittel aus der Region verwenden und nicht Fisch von den Lofoten … 🙂

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Arthurs Tochter 29. Januar 2011 - 09:31

Mir Gin es gar nicht um Bio oder nicht. Und natürlich muss das jeder für sich entscheiden, eh klar. Es ging mir nur um einen kleinen Gedankenanstoß zum Thema Hühnerpolitik und Subventionen. Wenn man sich damit mal ein wenig beschäftigt, wird’s einem schlecht.
Und die Sache mit dem Skrei (der im übrigen im ganzen ankommt und nicht nur mit der Brust) Regel ich ja gerade zwecks Umleitung durch den Rhein. 😉
Ich finde vom Rezept weiterführende Gedanken gerade das schöne an Blogs, sonst könnte ich auch Kochbücher lesen.
Btw, schade, dass es bei Dir keine Möglichkeit für ein Kommentarabo gibt!

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Alex 29. Januar 2011 - 14:18

Ich denke nur das es gefährlich ist wenn man sich nur einzelne Themen rauspickt. Scheint eine schlimme Sache zu sein mit der Hühnerpolitik wenn das so ist wie du sagst. Aber das ist halt auch nur EINE von soooo vielen Dingen die nicht in Ordnung sind Lebensmittel betreffend. Deswegen habe ich gemeint, man dürfte nur mehr saisonalle Produkte aus der Region kaufen. Das heisst eine Mango, Banane, Ananas usw. hätten gar nichts mehr bei uns zu suchen – erstens der unzumutbare Transportweg der nachhaltig die Umwelt schädigt – und somit unsere Lebensmittel – und ich bin überzeugt das die wenigsten unserer ach so bequemen Obst- und Gemüsesorten exotischen Ursprungs auf sozial ausgewogene Bedingungen geerntet werden.
@Kommentarabo: das ist eine gute Idee, werd mich mal umschauen, danke für den Tip

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Arthurs Tochter 29. Januar 2011 - 16:32

Ein weites Feld…
Aber sich einen Teil rauszupicken und etwas kleines zu verändern erscheint für mich persönlich der bessere Weg, als nichts zu tun weil eh alles so schlimm ist.

Ich habe übrigens vor einiger Zeit ein Rezept gelesen, bei dem das coq au vin erst 12 Stunden mariniert und dann zweimal geschmort wird. Das werde ich die Tage mal raussuchen und zum nächsten Wochenende machen.

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Alex 29. Januar 2011 - 17:09

Ich glaube das führt hier zu nichts mehr, wir reden aneinander vorbei 🙂
Freu mich auf jeden Fall schon auf dein Rezept.

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Tom 7. Februar 2011 - 14:52

Wieder mal ein weiteres Coq au vin Rezept welches ich testen werde. Mariniert man das Fleisch 12 oder 24 Stunden nimmt es schon ordentlich den Wein-Geschmack auf, finde ich persönlich lecker 🙂

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Alex 8. Februar 2011 - 00:04

Das hab ich auch schon gelesen – ich persönlich brauch das aber gar nicht noch mehr – und ausserdem bin ich eher der spontane Koch – zu lange vorbereiten ist da immer gefährlich 🙂

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Thomas 12. Februar 2011 - 00:11

Ich finde es auch besser, wenn man ein Tier, das man isst, in seiner Gesamtheit betrachtet und vollständig „verwertet“ und sich nicht nur die „Rosinen“ herauspickt. Wenn ich über alle Stücke Rindfleisch, die ich kaufe, Buch führen würde, dann wäre der Anteil an Rücken bestimmt höher als der Anteil an Schulter. Am Ende wird natürlich das gesamte Tier „verbraucht“. Wenn in meiner Jugendzeit auf dem Dorf geschlachtet wurde, dann hat man immer das Tier komplett verarbeitet: es wurde gewurstet, geräuchert und gepökelt, was das Zeug hielt. Natürlich geht das heute nicht mehr. Aber bei einem Huhn oder einer Ente schon. Die Keulen und Flügel werden zu einem Coq au vin, so wie oben sehr schön beschrieben. Die Brust wird bei der langen Kochzeit immer etwas trocken, wie ich finde. Die Brust würde ich deshalb am nächsten Tag vorsichtig garen, zum Beispiel bei 80 Grad im Ofen bis zu einer Kerntemperatur von 60 Grad, und zu einem Salat essen. Bei einer Ente röste ich manchmal die Haut und streue kleine Würfel davon auf ein Butterbrot. Und aus dem Rest koche ich immer einen kleinen Fond, um damit eine Suppe oder Vinaigrette zu verfeinern. So sind alle Teile des Huhns entsprechend ihrer „Kocheigenschaften“ optimal verarbeitet worden.

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Boeuf bourguignon – französisches Gulasch | AlleKochen.com 2. März 2011 - 06:54

[…] Coq au vin war nun ein weiterer Klassiker der französischen Küche an der Reihe. Es kann ja nicht immer Huhn […]

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