Wir sind Bayern-Fans. Nein, es geht hier nicht um die Fussball-Mannschaft, da ist mein Herz schon anderweitig vergeben. Es geht um den Freistaat, besonders den Süden. Wir machen gerne Kurzurlaub in Bayern mit den MTBs und da lassen wir uns auch immer kulinarisch verwöhnen. Wenn wir dann in einem Biergarten sitzen, geht schon mal ein Schweinebraten über den Tisch. Selber habe ich mir den noch nie gemacht. Doch auch das musst ich mal nachholen. Und so kann ich heute davon berichten, dass ein bayerischer Schweinebraten mit Kruste wirklich sehr einfach zu machen ist.
Kruste ist ein absolutes MUST
Es gibt Speisen, die müssen ein gewisses Kriterium erfüllen. So muss eine Creme brûlée eine knackende Zuckerschicht haben. Ein Thunfisch-Steak muss innen roh sein und Risotto muss schlotzig sein. Und ein Schweinsbraten braucht auf jeden Fall eine knusprige Kruste – sozusagen „Schweinsbraten al dente“. Allein die Vorstellung auf einer labberigen Haut zu kauen, stellt mir die Gänsehaut auf. Nebenbei ist es auch sehr einfach eine Kruste zu bekommen. Man muss nur ein paar wenige Dinge beachten. Einerseits ist die Grillfunktion des Backofens ein nützliches Werkzeug und andererseits versteht sich Salzwasser auch hervorragend mit der Kruste. Im Rezept erkläre ich Schritt für Schritt wie man ganz einfach einen Krustenbraten bekommt.
Welches Fleisch für Schweinebraten?
Rezept von Schuhbeck abgeleitet
Wenn es um bayerische Küche geht, fällt immer ein Name: Alfons „Fonsi“ Schuhbeck. Kaum ein anderer versteht es uns mit Inhaltsstoffen und Vitaminen von Ingwer, Kurkuma und anderen Gewürzen aufzuklären. Deswegen habe ich mich bei meiner Schweinebraten-Premiere auch an eines seiner Rezepte gehalten. Gefunden habe ich es in seinem Standardwerk „Bayern – Das Kochbuch*“, gehalten in kitschigen blau-weißen Karos. Neben diesem Klassiker findet man wirklich alles was das Bayern-Herz begehrt. Der Wälzer umfasst auf 528 Seiten über 500 Rezepte. Kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen.
Mit dem Heißluft-Föhn zum perfekten Krustenbraten
Wie oben schon erwähnt ist eine sichere Art eine knusprige Kruste zu bekommen, die Verwendung von starker Hitze und eiskaltem Salzwasser. Diese Kombination lässt die Kruste geradezu explodieren und macht aus einem Schweinsbraten eine Geschmackserfahrung der Extraklasse. Das Salzwasser kann man dazu einfach über den Braten sprühen, das geht gut mit einer Sprühflasche. Oder man bepinselt ihn. Wer die Kerntemperatur von rund 79° aber schon erreicht hat, der möchte den Braten nicht noch länger im Backrohr braten lassen. Die Gefahr ist zu groß, dass der Braten trocken wird. Eine andere Lösung für eine totsichere Kruste ist ein handelsüblicher Heißluft-Föhn*. Klingt komisch, funktioniert aber super. Damit kann man die Kruste perfekt kontrollieren und läuft nicht Gefahr, dass das Fleisch zu trocken wird bzw. die Kruste gar verbrennt.
Bayerischer Schweinebraten mit Kruste in Rotweinsoße
Klassisch kennt man den Krustenbraten ja mit einer Biersoße. Macht ja auch Sinn die natürlichsten Ressourcen des Freistaates Bayern zu verwenden. In diesem Rezept verwende ich aber einen schönen Rotwein. Er macht die Soße noch deutlich kräftiger und passt auch perfekt zu meinen Semmelknödel. Die habe ich aus einer Mischung aus altem Weißbrot und Bretze gemacht, das Grundrezept findest du hier. Alle Komponenten lassen sich hervorragend abstimmen, sodass man nie wirklich in Stress gerät. Bayerische Gemütlichkeit halt.