Der Winter ist genau die richtige Jahreszeit für Soulfood. Auf der Suche nach den richtigen Zutaten bin ich diesmal auf Blutwurst gestoßen. Ich mag Blutwurst eigentlich gerne, doch damit liege ich wohl eher alleine. Bei einer spontanen Umfrage auf meinem Instagram Channel haben 60% mit NEIN auf die Frage „Magst du Blutwurst“ geantwortet. Mir egal, mir schmeckt sie. Ich muss sie auch nicht jeden Tag haben, aber ab und zu schmeckt sie regelrecht köstlich. Als Beilage zum traditionellen deutschen Klassiker Himmel und Erde passt sie auch perfekt. Als Österreicher war das meine kulinarische Premiere. Doch es ist damit nicht wirklich getan, es wird Himmel und Erde mit Blutwurst bestimmt öfter geben.
Das Originalrezept stammt wohl aus der Gegend des Rheinlandes und wurde im 18. Jahrhundert entwickelt. Da die Kartoffel auch unter dem Namen Erdapfel bekannt ist, steht sie für die ERDE. Und der Apfel vom Baum für den Himmel. Also Himmel und Erde oder wie auch Himmel un Äd. Dennoch gibt es hier viele Möglichkeiten der Abänderungen dieses Klassikers. Statt der Blutwurst kann man Speck verwenden, statt dem Apfel auch Birne. Faule Köche schrauben auch nur ein Glas Apfelmus auf und geben den Inhalt über Fertig-Püree. Ich kann nur davon abraten. Es ist wirklich total einfach und schnell selber gemacht. Das hat man nicht nötig. Da so wenig Zutaten verarbeitet werden, würde ich auch darauf achten diese in bester Qualität zu verwenden. Glücklicherweise sind sowohl Äpfel als auch Kartoffel in bester Qualität in unseren Breitengraden zu finden.
Wer Himmel und Erde ohne Blutwurst essen will und lieber eine vegetarische Alternative hat, dem würde ich empfehlen einfach die Äpfel in Scheiben zu schneiden als klein zu zerkochen. So hat man einen gewissen Biss im Mund und schmeckt trotzdem.
Aber noch ein kleiner Nachsatz zum Thema Blutwurst: diese köstliche Wurst hätte sich tatsächlich eine professionelle Werbeagentur verdient, die sich dem Image dieser Spezialität annimmt. Kein Wunder, dass bei dem Namen Blutwurst kein Speichelfluss entsteht. Ich kenne niemanden, der sich so bei einer Weißwurst graust, wäre wohl anders wenn man sie Kalbskopffleisch-Wurst nennen würde. Denn ja, in Weißwürsten sind bis zu 10% Anteile von ausgekochten Kalbsköpfen drinnen. Na dann Mahlzeit 🙂 Mir egal, bleibt mir mehr von der Blutwurst. Und die hab ich auch schon als Blunzngröstl auf meinem Blog verarbeitet.