Mal wieder ein Gemüse das ich extrem vernachlässige: die gute alte Rohne, bei unseren Nachbarn besser bekannt als Rote Rübe. Ich glaube es hat sich sogar um meine persönliche Kochpremiere gehandelt. Als Kinder haben wir die schon öfters mal aufgetischt bekommen, aber aus freiwilliger Motivation heraus hatte ich die noch nie. Der Grund ist noch nicht mal geschmacklicher Natur, es hat sich einfach noch nie ergeben. Dabei ist sie nicht nur extrem dekorativ sondern auch sehr gesund. Deswegen habe ich mir auch nicht nur eine Rübe gekauft sondern gleich mehr – das zwingt mich gewissenmaßen dazu, sie in nächster Zeit häufiger anzugreifen.
Zutaten für 4 Personen:
500g Seeteufelfilet, enthäutet und entgrähtet
3 TL Kümmelsamen
1 EL Rapsöl
4 EL Butter
350g Rohnen (=rote Bete), am Besten 2-3 kleine Knollen
1/2 Zwiebel
600ml Gemüsebrühe
2 EL Rotweinessig
3 EL Olivenöl
Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Chilipulver
1 Prise Zucker
100g Kartoffel
40g Karotte
1 Lorbeerblatt
1 getrocknete Chilischote
1/2 Knoblauchzehe
80g Sahne
1 Prise getrockneter Majoran
1 Prise gemahlener Kümmel
Abrieb einer halben Biozitrone
20g kalte Butter
Zubereitung:
Am besten schon am Vortag mit den Vorbereitungen starten.
Dazu die Rohnen waschen, gegebenenfalls von den Blättern befreien und zusammen mit 1 EL Kümmel in reichlich Salzwasser für 1 Stunde weich kochen. Dann aus dem Topf geben, etwas abkühlen lassen, schälen und in 5mm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in grobe Scheiben schneiden. In einem Topf 350ml Gemüsebrühe aufkochen lassen, die Rohnenscheiben, die Zwiebelscheiben, den Rotweinessig, 3 EL Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer sowie 1 Prise Chilipulver und Zucker zugeben. Alles kurz aufkochen lassen und dann zugedeckt für mehrere Stunden durchziehen lassen – am Besten über Nacht.
In einem Topf 250ml Gemüsebrühe aufkochen lassen. Die Kartoffeln und die Karotte schälen, klein würfeln und in die Gemüsebrühe geben. Das Lorbeerblatt, die halbe Knoblauchzehe und die Chilischote zugeben und alles für 20 Minuten simmern lassen bis das Gemüse weich ist. Dann die Sahne, den getrockneten Majoran, das Kümmelpulver und den Zitronenabrieb zugeben und mit dem Pürierstab pürieren bis eine luftige Sauce entsteht.
Den Seeteufel schräg in Scheiben schneiden und mit 2 TL Kümmel bestreuen. In einer Pfanne das Rapsöl erhitzen und den Fisch darin 1 Minute auf jeder Seite anbraten. Dann von der Platte ziehen, 2 EL Butter zugeben und den Seeteufel in der Restwärme der Pfanne durchziehen lassen. Abschliessend noch salzen.
In einer anderen Pfanne 1 EL Butter erhitzen und die marinierten Rohnenscheiben darin kurz erwärmen.
Zum Anrichten einen Saucenspiegel machen und mit dem Rohnen beginnend einen Turm aufstapeln (Foto).Als Garnitur macht sich ein Zweig frischer Majoran gut – ich hatte keinen, so musste ich mich mit Basilikum zufrieden geben.
10 Kommentare
Hübsch geworden. Die Gulaschwürze klingt etwas ungewöhnlich zum Fisch, aber die Randen wirken da bestimmt vermittelnd.
Kling komisch – ist aber nicht nicht. Der dominante Geschmack der Rohnen verträgt das leicht und zusammen helfen sie dem Fisch.
Als ich nur das Foto gesehen hatte, dachte ich zuerst, Rohne sei eine Art Salami. Könnte auf dem Türmchen auch gut als Chorizo durchgehen, oder? 😉 Aber zum Glück lieferst du die Übersetzung – ich finde es immer klasse, wenn ich neue Bezeichnungen lerne. Sieht superchic und lecker aus!
Warum die so ausschauen liegt daran, weil die noch in Butter gebraten“ werden. Aber mit Chorizo wär es sicherlic auch sehr lecker.
Total schön angerichtet! Vielleicht sollte ich dieses Rezept mal nachkochen, um Rote Beete nach furchtbaren Kindheitserfahrungen (Glas, eingelegt…) noch eine Chance zu geben.
Das würd ich dir raten – du wirst erstaunt sein. Vielleicht Schneidest die Rohne etwas dünner auf als ich im Foto, dann hast nicht gleich so viel geballte Ladung.
das Gericht sieht wirklich sehr lecker aus, auch wenn Rote Beete nicht zu meinem Lieblingsgemüse gehört. Tolle Idee!
Ich glaub die Rohne hat da einen schweren Stand betreffend Lieblingsgemüse …
Bin hier auf das Rezept gestossen, sieht sehr lecker aus. Gibt es für die Sauce einen speziellen Namen?
Ganz bestimmt, aber ich weiss ihn leider nicht. Aber sie ist sehr gut 🙂