Die Zubereitung von Wildschwein fehlt mir noch in meiner Sammlung. Vor vielen vielen Jahren wurde ich einmal von einer netten alten Italienerin dazu genötigt, mir den Bauch mit ihren selbstgemachten Pappardelle und vorzüglicher Wildschweinbolognese vollzuschlagen. Mir, dem italienischen nicht mächtig und vollkommen wehrlos, wurde permanent der Teller wieder und wieder aufgefüllt mit den Worten:“Mangia bambino, mangia!“. Aber es war so unglaublich gut und jetzt, viele Jahre später, muss ich das Wildschweinbolognese einfach nachkochen. Es ist zwar nicht ihr gehütetes Rezept, und das Wildschwein habe ich auch nicht selber geschossen, aber dennoch hat es ganz toll geschmeckt.
Spaghetti mit Wildschweinbolognese für 4 Personen oder mehr:
500g Wildschweinfleisch
500ml guter Rotwein
1l Tomaten-Passata
2 kleine Zwiebeln
6 Knoblauchzehen
1 Karotte
1cm dicke Scheibe Knollensellerie
3 Rosmarinzweige
2 Thymianzweige
4 zerstossene Wacholderbeeren
5 Lorbeerblätter
1 Prise Zucker
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
1 rote Chili
500g Pasta der Wahl
Zubereitung:
Das Wildschwein nach Möglichkeit schon am Vortag durch den Fleischwolf drehen (mit der mittleren Scheibe) und in einer Schüssel auffangen. Ich habe das mit meiner Kenwood Küchenmaschine gemacht, war eine Premiere und ich bin sehr zufrieden.
Einen Rosmarinzweig und 1-2 leicht angedrückte Knoblauchzehen zugeben, mit 200ml Rotwein aufgießen und alles vermischt und zugedeckt über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.
Am nächsten Tag beginnt man am besten rund 3-4 Stunden vor dem Essen mit den Vorbereitungen. Keine Angst, Es ist nicht viel zu tun dann, aber es muss halt vor sich hinsimmern.
Die Zwiebeln, die Knoblauchzehen, die Karotten und den Knollensellerie schälen und fein würfeln. In einem Topf etwas Olivenöl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig anschwitzen. Das Würzelgemüse zugeben und auch kurz anbraten.
Dann das Wildschwein zugeben, vorher die Knoblauchzehen und den Rosmarin entfernen, und kurz mitbraten. Mit dem restlichen Rotwein ablöschen und das Tomaten-Passata zugeben. Alle Kräuter und Gewürze zugeben, die gehackte Chilischote ebenfalls. Salzen, pfeffern und mit einer Prise Zucker verfeinern.
Die Wildschweinbolognese lässt man nun für rund 3 Stunden leicht auf der Herdplatte köcheln. Immer wieder umrühren und darauf achten das es nicht kocht. Abschliessend eventuell noch nachwürzen.
Fertig ist die Wildschweinbolognese. Jetzt noch die Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen und mit der Wildschweinbolognese vermengen.
Auf Tellern mit etwas Parmesan darüber und mit dem gleichen Rotwein mit dem gekocht wurde servieren.
8 Kommentare
Hammer Gericht!!! Sieht sau lecker aus und die Fotos vom Fleischwolf sind auch super. Hab Hackfleisch noch nie über Nacht in Rotwein eingelegt sondern immer nur zum ablöschen oder einkochen benutzt. Merkt man da einen großen Unterschied?
Viele Grüße
Julien
Also ich kann nur sagen das es Sehr gut geschmeckt hat. Ich hab es aber noch nie ohne einlegen gemacht, deswegen fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten … aber ich würds wieder tun.
Hi Alex, welche Kenwood Küchenmaschine hast Du? Würde mir auch gerne mal so ein Ding zulegen. Muss auf jeden Fall Fleisch durch den Wolf jagen können… und noch viele Sachen mehr! Eierlegende Wollmilchsau.
Also ich habe die Kenwood Chef Titanium. Reicht für alles was ich machen will. Vom Pastateig kneten bis zum Fleisch wolfen ist alles gut. Bin recht zufrieden.
Hallo Alex,
welchen teil des wildschweins hast du denn verwendet? Rücken, Keule oder Schulter?
und wieso knollensellerie?
ich kenne nur stangensellerie in bolognese.
@martin es gibt wunderbare handkurbel fleischwölfe schon für wenig geld,
wenn man sie eh nur selten im jahr verwendet, lohnt vllt. nicht gleich
Hi Dennis,
ich hab in meinem Rezept Schulter verwendet, Nacken geht aber auch sehr gut. Im Grunde ist es auch gar nicht so speziell, es sollte nur etwas Fett mit dabei haben. Also nicht komplett mager.
Und Knollensellerie habe ich verwendet, da er eine leichte süße hat im Gegensatz zum Stangensellerie. Wie ich finde passt das hier besser.
lg, Alex
[…] am öftesten gegessen: Ja, die Tiefkühltruhe macht es möglich. Und das war mit Sicherheit meine Spaghetti mit Wildschweinbolognese, die Kaspressknödel und jetzt auch meine Buchteln. Die gehen auch mal im Doppelpack – also […]
[…] von Weihnachten mit Kartoffeln, Kaspressknödelsuppe und danach eine Buchtel und am Tag darauf Spaghetti mit Wildschweinbolognese. Alles echt super gut. Die Gefahr eines Foodbloggers besteht darin immer neues kochen zu […]