Bevor ich das Buch „Delizia“ von John Dickie* gelesen habe, war mir gar nicht so bewusst, dass es doch so unglaublich viele Gerichte gibt, die nach Städten oder Regionen heißen. Klingt jetzt irgendwie dümmlich, aber ist so. Da es in diesem Buch um das Kochland Italien geht – kann ich wirklich jedem wärmstens empfehlen – hat man sich hier natürlich nur mit den italienischen Städten befasst. Doch wenn ich hier mal aufzähle, kommt es einem doch irgendwie noch geballter vor: Piccata Milanese, Spaghetti Bolognese, Pesto alla Genovese, Risotto alla Milanese, Bistecca alla Fiorentina, Prosciutto di Parma, Saltimbocca alle Romana, … usw. Dann gibt es natürlich auch bei uns bekannte Gerichte mit Städtenamen. Wiener Schnitzel, Frankfurter Sauce, den Berliner als solches und aus der Schweiz neben dem Berner Würstel eben das Züricher Geschnetzelte. Und das war früher ein richtiger Dauergast bei uns am Mittagstisch. Aber eben schon lange nicht mehr. Schade eigentlich. Grund genug diese Tradition wieder einmal aufleben zu lassen. Also her mit einem Züricher Geschnetzeltes vom Schwein mit Spätzle.
Warum Züricher Geschnetzeltes vom Schwein mit Spätzle?
Ganz einfach. Ich bin kein riesiger Kalb-Fan. Ich mag mein Wiener Schnitzel auch lieber vom Schwein oder sogar von Huhn oder Pute. Vielleicht hat das aber auch etwas mit den absolut wahnsinnigen Preisen von Kalb zu tun. Ich esse sehr gerne ein tolles Steak um 30,- aber ein Stück Fleisch, dass sich ohnehin in Panade versteckt und herausgebacken wird muss nicht gleich viel kosten. Und damit will ich jetzt keine Debatte über Lebensmittelpreise lostreten. Ich bin fest davon überzeugt dass wir viel zu wenig für Lebensmittel ausgeben und viel zu viel für das neueste Smartphone. In diesem Sinne: Du bist was du isst. Oder warte, dass klingt jetzt ziemlich unvorteilhaft für mich … na von wegen Schwein. Egal.
Ein zweiter Teller musste her!
Das Rezept ist sehr einfach und jeder kann das. Aber es ist so unglaublich gut, dass ich nicht umher konnte noch einen ganzen Teller davon zu genießen. Die selbstgemachten Spätzle haben die Sauce so gut aufgesogen, das Fleisch war perfekt angebraten und die Sauce hatte eine tolle Konsistent. Aber der Schlüssel zu noch mehr Züricher Geschnetzeltes vom Schwein mit Spätzle waren auf jeden Fall meine wiederkehrenden Kindheitserinnerungen. So ein richtiges Soulfood zum reinlegen halt.
Züricher Geschnetzeltes ohne Alkohol
Klassischerweise wird bei der Herstellung von Geschnetzeltes Züricher Art Alkohol verwendet. Oft hat man aber keinen offenen Wein herumstehen. Dieses Rezept kommt ganz ohne Alkohol aus, ich trinke lieber ein Gläschen nebenher. Und so eignet sich das Gericht auch wunderbar für Kinder.
Laktosefreies Geschnetzelte Züricher Art?
Wir eine Laktose-Unverträglichkeit hat, der kann natürlich auch auf eine laktosefreie Sahne zurückgreifen. Das funktioniert genauso gut. Niemand muss auf den herrlichen Geschmack eines Züricher Geschnetzeltes verzichten. Die kalorienbewussten verwenden fettreduzierte Sahne.
Die richtige Beilage zum Geschnetzelten
In meinem Fall habe ich Spätzle gemacht. Ich mag die einfach sehr gerne und sie passen sehr gut zu saucigen Gerichten. Klassisch serviert man bei uns zu Züricher Geschnetzelten Reis. Der saugt sie Sauce natürlich auch sehr gut auf. Aber auch Bandnudeln, Gnocchi oder Schupfnudeln sind keineswegs verkehrt am Teller. Wer lieber Kartoffeln isst macht sich diese dazu. Besonders schweizerisch sind natürlich Rösti, hier habe ich ein tolles Rezept für Kürbis-Rösti. Rösti mit Kartoffeln gehen eigentlich komplett gleich.
Eine vegetarische Abwandlung
Wer diese Art Gerichte sehr gerne mag, sich aber vegetarisch ernährt, dem kann ich mein Halloumi Stroganoff mit Einkorn wirklich sehr ans Herz legen. Ich selber hätte mir nicht gedacht, dass es so gut schmeckt. Hier geht das Fleisch auf keinen Fall ab. Wer also auch in diesem Gericht das Fleisch durch Halloumi ersetzen will wie beim Stroganoff, nur zu.
2 Kommentare
Hallo Alex
Es gibt kein Zür i cher Geschnetzeltes, sondern nur ein Zürcher Geschnetzeltes. Und dieses wird vom Kalb und nicht vom Schwein gemacht. Dazu wird Rösti und nicht Spätzle serviert. Du hast ein Schweinsgeschnetzeltes mit Champignons gekocht, was sicher auch gut schmeckt.
Hallo Katharina, danke für deinen Post. Ich kann dir in deinen Punkten nur zustimmen, das ist vermutlich auch der Grund warum ich auf diese Dinge in meinem Post noch weiter eingehe und genau das erkläre. Vielleicht hast du das beim schnellen drüber schauen nicht gesehen. lg, Alex