Schon lange habe ich diese Karwendeltour angekündigt. Einige Trainingsfahrten haben wir vorher gemacht um eine reibungslose Fahrt zu haben. Und dann konnten wir vor einer Woche auch wirklich mit dem Trip beginnen.
Start zur Karwendeltour:
Zu fünft zogen wir aus um die Berge und Hütten des Karwendels zu bezwingen … und alle Fünf haben gesiegt 🙂 Und im Nachhinein betrachtet war es auch gar nicht so anstrengend wie erwartet. In Tourenbeschreibungen waren Zeitangaben von 6-9 Stunden gestanden, ja manche hatten sogar von einer zweitägigen Tour gesprochen. Letztendlich haben wir mit relativ gemütlichem Tempo gerade mal 5 Stunden gebraucht.
Begonnen hat alles um 06:20 Uhr am Hauptbahnhof Innsbruck. Während die einen die Fahrkarten organisierten, beschafften die anderen das Frühstück. Das nenne ich mal gute Arbeitsaufteilung. Dann rein in den Zug und ab nach Scharnitz. Im Zug wurde erst einmal gut gefrühstückt und die Tanks gefüllt um über genügend Kraft zu verfügen.
In Scharnitz war es dann schon deutlich kälter, der ganze Ort im Schatten der Berge. Das zwang uns gleich die Oberbekleidung zu wechseln. Nach anfänglichem GPS-Orientierungsproblemen haben wir dann doch den metergroßen Wegweisern vertraut und den Weg zum Karwendelhaus (1771m) gefunden. Das war auch gleich der erste von zwei großen Anstiegen unsere Tour. Der Weg dorthin war sehr angenehm zu fahren und keine wirkliche Herausforderung. Schade war nur, dass das Karwendelhaus um diese frühe Uhrzeit komplett im Schatten des Berges liegt und keine Lust zum Einkehren machen.
Aber wir waren hier flexibel und haben es uns einfach in einer angrenzenden Almwiese gemütlich gemacht. Ist ja auch viel Naturverbundener 🙂
Abwärts ging es dann über ein paar spannende Trails – nicht extrem fordernd aber angenehm. Ein Fully zahlt sich hier einfach aus.
Da wir uns dann wieder in einem Tal bewegten, war ein Fluß auch nicht weit. Trotzdem sollte man genügend Wasser mitnehmen, es gibt hier zumindest keine verschwenderische Vielfalt an Brunnen. Kurz vor dem zweiten Anstieg konnten wir dann aber doch einen auftreiben und somit stand dem Fahrvergnügen auch nichts mehr im Weg.
Noch kurz von einem Almabtrieb aufgehalten erreichten wir dann auch unser Hauptziel – die Plumsjochhütte. Eine sehr urige Hütte inmitten der Wiesen vom Joch gelegen. Und natürlich darf auf einer Plumsjochhütte auch ein Plumpsklo nicht fehlen – aber hier war nur das Schild echt – es handelte sich um eine ganz normale Toilettanlage. Schade eigentlich 🙂
Die Terrasse war kuschelig eng und überall liefen Hühner herum. Kein Wunder also, dass zu fast jedem Gericht Ei gereicht wurde. Doch man musste höllisch aufpassen, dass man keins der Tiere zertretete. Hühnerkeulen konnte ich nämlich nicht auf der Karte finden.
Und sowieso blieb ich mal wieder bei altbewährtem: dem guten alten Kaspressknödel. Und damit wurde ich nicht enttäuscht – lieber hätte ich ihn zwar mit Salat gehabt,, aber die Suppe war auch gut. Nur eben etwas warm in der prallen Sonne.
Nach dem verdienten Weizen also noch wenige Höhenmeter über das Joch und schon konnte man mit der Abfahrt zum Achensee beginnen. Doch hier wurden wir leider etwas enttäuscht. Der Trail machte überhaupt keinen Spass, viel zu steil und grobsteinig. Es war vielmehr eine Rutschfahrt. Am Foto eine der wenigen „normalen“ Passagen. Auch wenn uns ein MTBer entgegengekommen ist, wage ich zu bezweifeln dass man das – rein physikalische gesehen – überhaupt uphill fahren kann. Auch sehr schade war, dass man nach stundenlangem rauftreten im Nu wieder unten war.
Naja, letztlich entschädigte uns dann noch der angenehm kühle Achensee, Tirols größter See. Eine leichte Brise schien viele Kite-Surfer angelockt zu haben. Uns half sie, die starke Sonne des Tages noch besser zu vertragen.
Anschliessend noch nach Jenbach geflitzt und mit dem Zug wieder nach Innsbruck zurück.
Zusammengefasst kann ich diese Tour nur empfehlen. Man hat permanent tolles Panorama und für Menschen wie mich, die ihre Spiegelreflex mit rauftragen, gibt es immer Motive.
1 Kommentar
Sehr schöne Bilder.