Letztes Jahr habe ich ein komplettes Saatband Radieschen in unserem Hochbeet eingesetzt. Schon bald sind auch viele Radieschen gewachsen und haben darauf gewartet von uns verschlungen zu werden. Wir mögen diese rote Erdfrucht zwar gerne, aber wir haben nicht alle geschafft. Das Problem war, dass alle gleichzeitig fertig wurden. Ich weiß ja, dass man das Grün nach der Ernte abschneiden soll, damit das Radieschen länger knackig bleibt. (Gilt übrigens für viele Gemüsesorten). Und dann … schmeißt man das Grün in die Biotonne. Richtig viel Müll der da entsteht. Auf diese Art habe ich bestimmt schon ganze Kübel gefüllt. Und dann sagt mein Vater letztens, dass ich dies doch für ein Radieschenblätter Pesto verwenden soll. ??? Noch nie was davon gehört. Radieschenblätter Pesto? Das soll man essen können? Ist das nicht giftig?

Also raus in den Garten und an meinen Radieschenblättern knabbern. Ganz ehrlich: schmeckt eigenartig, irgendwie nach Gras. Wie soll das denn nun als Pesto schmecken? Neugierig wie ich nun mal bin – habe ich mir sofort die passenden Zutaten besorgt. Radieschen kaufen war nicht nötig, wachsen ja wieder bei mir im Garten. Und auch sonst haltet sich die Zutatenliste in Grenzen.
Radieschenblätter Pesto – WOW
Nachdem ich das Radieschenblätter Pesto gemacht habe, wurde natürlich sofort gekostet. Noch bevor sie auf die Nudeln gekommen sind. Und ich muss sagen: WOW, schmeckt echt richtig gut. Wozu brauchen wir eigentlich Basilikum? Natürlich kann man das nicht vergleichen, aber das hat mich echt umgehauen. Das Radieschenblätter Pesto schmeckt wesentlich frischer und leichter. Hat mich ein wenig an mein Kürbiskern-Minze-Pesto erinnert, nur halt wiederum nicht ganz so minzig. Wenn ich wieder daran denke wie viel Blätter ich schon entsorgt habe treibt es mir die Tränen in die Augen. Das wären ganze Kilo wunderbares Radieschenblätter Pesto geworden. Aber besser spät als nie.

Ich kann jetzt leider nicht sagen wie gesund das Radieschenblätter Pesto wirklich ist, da immer nur von den Radieschen selbst die rede ist. Aber die Radieschen selbst haben ja auch schon viele gesunde Eigenschaften. Und nicht nur das, sie sind super geeignet, um sie als Verzierung zu verwenden. Ich sage nur: Gemüseschnitzereien im Chinarestaurant. Ein praktisches Gerät dafür findet man hier. Auch nicht nur für Radieschen geeignet.
Die Radieschenblätter kann man übrigens nicht nur als Pesto verwenden. Man kann sie auch mit in den Salat geben, Suppen damit verfeiern oder wie Kräuter beigeben. Wer über sehr viel Blätter verfügt, kann sie auch mal in einem Mixer als Smoothie verarbeiten. Oder in einen Dip. Das Radieschengrün ist also richtig vielseitig. Vorbei sind die Zeiten wo wir die Biotonne damit füllen.


7 Kommentare
[…] selten auch alles davon zu verarbeiten bevor er in die Knie geht. Da ich ein paar Tage zuvor schon das Radieschengrün in einem Pesto verarbeitet habe, wollte ich auch schauen was ich denn mit dem herrlich frischen Selleriegrün […]
[…] Essen statt Wegwerfen […]
Hallo Alex, hier habe ich die wichtigste Wirkungen von Radischengrün (die Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Samen, Blätter) zur Info.
Heilwirkung: antibakteriell, adstringierend, blutreinigend, fungizid, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, Appetitlosigkeit, Blähungen, Husten, Keuchhusten, Krampfhusten, Heiserkeit, Leberschwäche, Gallenschwäche,
Gallensteine, Gich, Rheuma, Verstopfung, Verdauungsschwäche, Magenschwäche, Nierensteine, Ischias, Ödeme,
Vitamin-C Mangel (Skorbut), Frühjahrsmüdigkeit, Wassersucht, Arteriosklerose, Krebs (unterstützend, vorbeugend),
die Inhaltstoffe: Raphanol, Senföle, Mineralstoffe, Magnesium, Vitamine, Enzyme, Glykobrassicin, Senfölglykoside, Linolensäure, Linolsäure, Bor, Brom, Fluor, Phosphor, Kobalt, Mangan, Schwefel, Zink
Viele Grüße
Pingvin
hab grad das radieschenblätterpesto ausprobiert mit bandnudeln. es war einfach nur köstlich! viel besser als gekauftes 08/15-pesto!
@Katalin: wow, danke für die Aausführliche Beschreibung der Inhaltsstoffe. Klingt ja alles hervorragend.
@Gertrud: ich bin absolut deiner Meinung, könnte mich immer wieder in das Pesto reinlegen.
[…] Essen statt Wegwerfen […]
[…] Essen statt Wegwerfen […]