Vor drei Jahren haben wir in unserem Garten zwei Bäumchen gesetzt. Eine Zwetschke und eine Marille. Beide Bäume sollten auch nicht extrem groß wachsen sondern verhältnismäßig dem Garten entsprechend klein bleiben. Ob sie nun wirklich besonders großen Ertrag haben würden war mir erst einmal egal. Mit gibt es mehr um das Grün im Garten. Doch seit zwei Jahren haben wir das Problem mit Blattläusen. Und da dies auch dieses Jahr aktuell wurde, will ich hier eine erfolgreiche Strategie teilen, Blattläuse natürlich bekämpfen am Obstbaum.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor gut drei Jahren am Wochenende in der Früh durch den kleinen Garten geschlendert bin um meine Pflanzen zu inspizieren. Doch aus diesem Routine-Walk für die Seele wurde eine Aufgabe fürs Leben 🙂 Mein frisch gepflanzter Zwetschkenbaum war übersäte von grünen Blattläusen. Ganze Legionen hatten sich auf der Blattunterseite versammelt und Party gefeiert. Mit der freundlichen Unterstützung von Ameisen. Sie servierten immer wieder ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen ab und brachten sie in ihren Bau. Dieser unterirdische Bau war mir schon vor dem Setzen der Bäume aufgefallen. Als vormals „Gartenloser“ hab ich mir da aber noch nichts dabei gedacht. Heute bin ich schlauer – zumindest was das betrifft.
Die Ameise, dein Freund und Helfer?
Nach sehr viel Recherche und Tipps von fachkundigen Personen weiß ich, dass die Ameisen neben ihrem Bau auf meinen Obstbäumen eine Art Plantage haben. Sie bringen die Blattläuse regelrecht auf die Bäume, verteilen sie dort und halten sie dort, wie wir das mit unseren Nutztieren tun. Leider ist eine Blattlaus kein Nutztier für mich, sondern ein Pflanzenschädling. Die Ameise sieht das natürlich gänzlich anders, aber das ist nur ihre Sicht der Dinge. Mein noch junger Baum leidet Qualen unter den Läusen. Und das konnte man im ersten Jahr auch leider sehr gut sehen. Das Wachstum des Baumes wurde komplett eingeschränkt, die Blätter der jungen Triebe haben sich eingedreht und sind teilweise abgestorben.
In meiner Not habe ich damals schnell reagiert und in einer Gärtnerei Hilfe gesucht. Schnelle Hilfe – aus der Tube. Ein Blattlaus-Spray hat dem Treiben ein Ende gesetzt. Über Nacht. Bei der Auswahl habe ich zumindest versucht möglichst „nett“ zu sein. Der Spray ist nicht gefährlich für Bienen und für den ökologischen Landbau geeignet. Aber – und das kann ich euch versichern – absolut tödlich für Blattläuse. Ich also den ganzen Baum intensiv mit dem Spray überall eingesprüht und ja, es wirkt. Am nächsten Tag waren überall an der Unterseite der Blätter schwarze Punkte – die toten Blattläuse. Und die sind auch den ganzen Sommer nicht mehr weg gegangen. Die schwarzen Punkte haben mich das ganze Jahr daran erinnert, dass ich eine riesige Kolonie Blattläuse auf dem Gewissen habe. Dennoch war meine Welt wieder in Ordnung. Und mein Obstbaum hatte mich auch wieder lieb.
Doch diese Harmonie war nur von kurzer Dauer. Schon rund einen Monat später – es war übrigens wieder ein Sonntag-Morgen – musste ich das gewohnte Bild erblicken. Tausende von Blattläusen auf meinem Zwetschkenbaum. Doch gemahnt von den toten schwarzen Punkten der Blattunterseiten habe ich nun eine freundlichere Strategie angewandt. Deswegen ja auch: Blattläuse natürlich bekämpfen am Obstbaum
Blattlausbekämpfung mit Schmierseife
Diesen Tipp hatte ich noch aus meiner Kindheit in Erinnerung. Blattläuse und Schmierseife vertragen sich nicht. Und das sollte mir nur recht sein. Also habe ich gleich etwas Seife – ich habe eine natürliche Kernseife verwendet – in Wasser ausgelöst und in eine Sprühflasche gefüllt. Mit dieser Mischung habe ich den kompletten Baum mehrfach eingesprüht und den Blattlausbestand damit erheblich dezimiert. Zu meinem Glück haben sich in dieser Zeit auch etliche Marienkäfer-Larven in meinem Baum eingenistet und den Blattläusen den Rest gegeben. Ja wenn da nicht diese Ameisen wären. Mit Hilfe der Ameisen wurden die Larven verdrängt und die Blattläuse waren wieder auf dem Vormarsch. Doch der Herbst war ins Land gezogen und mir das Problem mit den Blattläusen mittlerweile egal. Doch der nächste Frühling kam und damit auch wieder das altbekannte Problem.
Das Problem bei der Wurzel packen
Bei all meinen Bemühungen kam ich immer wieder auf den gleichen Nenner. Die Blattläuse konnte ich dezimieren. Ob nun mit Schmierseife, mit einem harten Wasserstrahl oder mit dem Anti-Blattlaus-Spray. Doch schon nach kurzer Zeit waren sie wieder da und zwar stärker als je zuvor. Ich musste also tiefer gehen und nicht nur die Blattläuse bekämpfen sondern auch ihr Umfeld verändern. Am naheliegendsten wäre es gewesen einfach den Baum zu fällen. Ohne Baum keine Blätter, ohne Blätter keine Läuse. Aber eben auch kein Baum. Also war das schon mal keine Alternative.
Wie schon oben erwähnt haben die Blattläuse in den Ameisen einen starken Verbündeten. Mit ihrer Hilfe waren sie quasi unverwundbar, immer wieder sind sie auferstanden. Das Problem nur: ich mag Ameisen, Ameisen sind – wenn man das so sagen kann – mitunter die nützlichsten Tiere auf diesem Planeten. Also will ich ihnen auf keinen Fall zu Leibe gehen. Auf diversen Seiten war sogar die Reden vom Ausrotten der Kolonie. Mit kochendem Wasser sollte ich den Bau gießen, ihm mit Gift bekämpfen. Niemals. Andere wiederum erklären Techniken einen Ameisenbau umzusiedeln. Funktioniert wohl einfach mit einem Topf voll Holzwolle in dem die Ameisen kurzfristig ein neues zu Hause finden. Doch ihn will diese nützlichen Insekten ja in meiner Wiese haben. Es ist kein gigantischer Bau der unseren Hausfrieden stört. Es sind einfach nur Ameisen die versuchen ihre „Kühe“ auf meinen Obstbäumen zu züchten. Doch das geht leider nicht.
Eine wesentlich freundlichere Variante ist es, die Ameisen einfach daran zu hindern, zu den Blattläusen zu kommen. Das gelingt relativ einfach mit einem Leimring den man um den Stamm des Baumes klebt. Die Ameisen bleiben beim Versuch den Leimring zu überqueren am Leim kleben und kommen nicht mehr weiter. Ja, auch hier sterben ein paar Ameisen, doch im Verhältnis zu anderen Methoden ist es ein lächerlich kleiner Anteil. Schon bald geben die Ameisen ihr Vorhaben auf und der Baum gehört wieder mir. Und damit konnte ich mich nun voll und ganz der Bekämpfung der Blattläuse widmen. Dieses mal mit dem umweltfreundlichsten Mittel überhaupt. Zuerst habe ich die Blattläuse mit einem harten Wasserstrahl aus einem Handsprüher vom Blatt geschossen. Diese Handsprüher funktionieren super, mit einem Druck von bis zu 3 bar haben sie ausreichend Kraft und man kommt damit überall bequem damit hin.
Blattläuse natürlich bekämpfen am Obstbaum
Da man auf diese Art aber nicht alle Blattläuse vom Baum bekommt, habe ich zeitgleich eine Brennesel-Brühe angesetzt. Das geht super einfach und ist extrem wirksam:
Praktischerweise kann man das auch einfach mit dem gleichen Handsprüher machen. Am nächsten Morgen waren so ziemlich alle Blattläuse weg – die restlich verbleibenden einfache Beute für ihre natürlichen Fressfeinde. Der Obstbaum findet diese Behandlung angenehm. Wer die Brennesel länger ansetzt und in der Sonne einige Tage gären lässt, der erhält sogar einen tollen Dünger. Stinkt ein wenig aber auch den Geruch kann man mit etwas Steinmehl binden.
Alles also wieder gut, die Bäume gedeihen wunderbar. Denkste. Ameisen sind wirklich sensationell intelligente Tierchen. Das Zwetschkenbaum berührt meinen Gartenzaun … nach ein paar Tagen haben sie das herausgefunden und ihre Transit-Route eben darüber verlegt. Blattläuse also wieder da. Doch das war nur von kurzer Dauer. Schnell habe ich auch einen Leimring um die nähsten Zaunbeine geklebt und die Brennesel-Behandlung wiederholt. ABER JETZT IST SCHLUSS. Der Baum ist frei von Blattläusen. Und je älter und stärker der Baum wird, desto weniger wird das ein Problem. Speziell die jungen Bäume sind mit derlei Plagen überfordert.
Ich hoffe ich konnte dir damit helfen: Blattläuse natürlich bekämpfen am Obstbaum. Wenn du aber noch ein paar nützliche Tipps hast für mich und meine Leser würde ich mich freuen, wenn du das mit uns in den Kommentaren teilen würdest.