Ich habe in der letzten Zeit immer wieder Rezepte aus der Steiermark gepostet. So zum Beispiel das Kernöl-Dressing oder einen grandiosen steirischen Käferbohnensalat. Doch nicht nur das Kernöl ist bekannt in der Steiermark. Es gibt auch eine Mehlspeise die man einfach mit diesem Bundesland in Verbindung bringen muss. Es sind steirische Spagatkrapfen, eine Süßspeise die besonders zu Hochzeiten und anderen Festtagen aufgetischt wird. Unter anderem auch zu Weihnachten. Also was liegt da näher als euch ein Rezept davon direkt vor Weihnachten zu präsentieren.
Doch zuallererst erkläre ich mal den Namen dieses Gebäcks. Der steirische Spagatkrapfen hat seinen Namen nicht auf Grund des Geschmackes oder der Konsistenz. Man muss weder einen Spagat bei der Zubereitung machen noch kommt Spagat für die Bindung – Achtung Wortwitz – in den Teig. Wie ihr vielleicht schon erkannt habt, hat der Spagatkrapfen diese typischen Rillen. Diese kommen davon, dass man früher ein Stück Teig an ein Rundholz oder eine hohle Eisenmodel gebunden hat. Und zwar mit einem Spagat. So konnte man den Teig in Fett frittieren. Heute macht man das natürlich viel einfacher und verwendet dafür eine spezielle Spagatkrapfenzange*. Damit geht es viel schneller und wird auch schön gleichmäßig.
Wer sich das Teil aber nicht zulegen möchte kann auf die altbewährte Methode zurückgreifen. Dies ist allerdings wirklich zeit intensiv, speziell bei der Herstellung von vielen Krapfen. Und da der Aufwand den Teig herzustellen nicht gering ist, macht man eigentlich immer gleich mehr davon.
Das Bearbeiten des Teiges bedarf schon etwas Übung. Da er eigentlich nur aus Mehl, Butter, Zucker und Ei besteht ist es recht brüchig und muss sehr sorgfältig behandelt werden. Doch das macht sich im Ergebnis bemerkbar. Die steirischen Spagatkrapfen sind sehr mürb und verfallen praktisch im Mund. Besonders wenn man die fertigen Krapfen eine Woche ruhen lässt werden sie noch mürber.
Ich mag die Krapfen sehr gerne ohne alles. Man kann sie aber auch wunderbar mit Sahne und Marmelade füllen. Das macht die Spagatkrapfen zu einem tollen Dessert.